Wie, ihr nutzt noch Plastik?!?
Immer häufiger erreichen uns Nachrichten, die unsere Verpackung hinterfragen oder kritisieren. Das erfreut uns natürlich einerseits, denn das bedeutet, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Verpackung auseinandersetzen. Andererseits bereitet uns der Versuch, auf Plastik zu verzichten, echte Probleme. Denn das ist bei Weitem nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt. Bei der Materialwahl von Verpackungen gibt es kein Schwarz und Weiß (oder eben Plastik und kein Plastik), sondern viele Grautöne dazwischen. Darum möchten wir dieses Thema aufgreifen und erklären, warum wir unsere Artikel so verpacken, wie wir es tun!
Wir gestalten unsere Verpackungen nach dem Motto „das kleinste Übel“, denn sie lassen sich sehr gut recyceln – viel besser als andere Packungen. Am Beispiel unserer Snack Balls & Bites, die in Folie verpackt und mit Papier umhüllt sind, lässt sich das gut erklären.
Die meisten Packungen bestehen aus sogenanntem Verbundmaterial, bei dem z. B. Aluminium, Papier und Plastik in einer Schicht miteinander fest verbunden sind. Für den Verbraucher sieht das so aus, als wäre das sinnvoller, weil es weniger Verpackungsmaterial ist. Aber diese Verbundmaterialien lassen sich nur schlecht und vor allem mit sehr hohem Energieaufwand recyceln.
Auf der anderen Seite haben wir kompostierbare Materialien. Das hört sich natürlich super an, so als könnte man den eigenen Müll einfach in den Bio-Mülleimer werfen. Doch so einfach ist das nicht! Schauen wir uns zum Beispiel Bioplastik an: Bioplastik wird häufig aus Mais gewonnen. Dieser muss gehegt, gepflegt, gedüngt, geerntet, transportiert und verarbeitet werden. Zusätzlich belegen wir wichtige Ackerflächen, auf denen leckere Lebensmittel wachsen könnten, mit Monokulturen für Verpackungen. Das laugt den Boden aus und man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist, Verpackung aus wichtigen Lebensmitteln herzustellen. Das Problem der Vermüllung wird ebenfalls nicht gelöst. Theoretisch ist die Bioplastiktüte kompostierbar. Doch moderne Kompostierungen arbeiten zu schnell. In 3 bis 4 Wochen haben sie aus Biomüll Humus erzeugt. Die Bioplastiktüten brauchen aber 3 Monate. Sie werden also aussortiert und in die Müllverbrennungen gebracht. In der Natur sieht das ähnlich aus. Wer denkt, die Tüten verrotten dann wenigstens, der liegt falsch. Bioplastik ist darauf ausgelegt, in der industriellen Kompostierung bei 60 °C zu vermodern: solch eine Temperatur werden wir im offenen Meer hoffentlich nie erreichen.
Wir setzen bei unserer Verpackung darum auf Grundstoffe, die dadurch zwar nach mehr aussehen, aber die Verwertung auch für dich, den Verbraucher, vereinfachen. Bei unseren Snack Balls & Bites kann das Papier im Altpapier entsorgt werden, wo es wunderbar recycelt werden kann. Das gleiche gilt für die Folie, die aus Polypropylen besteht. Polypropylen hat einige gute Eigenschaften: Es ist leicht und bei Temperaturen über 0 °C flexibel – und zwar ohne Weichmacher. Die Folie aus Polypropylen sollte im gelben Sack, der gelben Tonne oder wie auch immer der Plastikmüll bei dir abgeholt wird, landen, denn dort kann sie vergleichsweise umweltfreundlich verwertet werden.
Für uns steht fest: Am liebsten würden wir komplett auf Plastik verzichten! Leider ist das nicht so einfach, da unsere Lebensmittel nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sicher verpackt sein sollen. Zurück zu unserem Snack Balls & Bites Beispiel:
Sind die Snack Balls & Bites nur in Papier verpackt, trocknen sie aus. Hinzu kommt, dass Papier keine „Barrierefunktion“ hat, d.h. alle Abgase aus der Luft, alle Schadstoffe usw. lagern sich in ihnen ab. Einen weiteren Aspekt bringt die Papierwahl mit ein, da Recyclingpapier häufig mit Mineralölen belastet ist. Dazu kommt es, da Druckfarben, vor allem aus dem Zeitungsdruck, häufig Mineralöle enthalten. Werden dann z. B. Tageszeitungen korrekt im Altpapier entsorgt und verwertet, kann das Recyclingpapier bei direktem Kontakt zu den Lebensmitteln die Mineralöle an diese abgeben. Im Umkehrschluss hieße das für uns, dass wir auf Papier mit Recyclinganteil verzichten und auf Papier aus Frischfasern (also ohne Recyclinanteil) zurückgreifen müssten.
Unsere Packungen sind folglich gut durchdacht und wir wählen nach bestem Wissen und Gewissen die umweltfreundlichste Variante, die gleichzeitig ein sicheres, gutes Produkt gewährleistet.
Wir wissen, dass wir hier nicht alle Pros und Kontras zu dieser und anderen Verpackungen aufgelistet haben. Aber wenn wir alle auflisten würden, wäre das hier keine kurze Information sondern ein Buch geworden!
Falls du im Umkehrschluss interessante Verpackungen gefunden hast, die wir uns unbedingt mal anschauen sollen, dann sende uns dazu gerne Informationen über unser Kontaktformular!